Mit diesem Beitrag “wie Partnerschaft gelingen kann”, möchte ich ein sehr aktuelles und wichtiges Thema aufgreifen. Es ist mir ein besonderes Anliegen, da ich in der Paarberatung häufig damit in Berührung komme.

Der Anfang ist meistens noch einfach

Wenn ein Paar sich findet, sei es nun an der Kasse im Supermarkt, oder über diverse Onlineportale, wie das heutzutage gerne der Fall ist. So ist bereits der erste Schritt getan und meist ist hier noch alles in bester Ordnung. Die Verliebtheit und die damit verbundenen Hormone sorgen dafür, dass meist keine Zweifel aufkommen, was die Verbindung zum Gegenüber betrifft. Der Alltag ist noch fern und beide sich Liebenden geniessen das neue Glück in vollen Zügen. Zärtlichkeiten und eine rege Sexualität sind hier noch an der Tagesordnung und sorgen zusätzlich dafür, die Verbindung aufrecht zu erhalten.

Wenn der Alltag Einzug hält

Irgendwann, häufig nach etwa einem Jahr, stellen sich Veränderungen ein. Der Alltag schleicht sich ein. Vielleicht wohnt das Paar bereits zusammen und damit ergeben sich neue Herausforderungen was den gemeinsamen Haushalt betrifft. Zusätzlich lässt das Bedürfnis auf Sexualität häufig nach. Ab jetzt ist “Schweinearbeit” angesagt, wie es der Psychotherapeut Dr. Mathias Jung einmal so treffend bezeichnet hat. Wo zuvor die Hormone dazu beigetragen haben, dass die Beziehung über allen Zweifel erhaben ist, ist nun Arbeit angesagt. Häufig ist dies die Phase, in der eine Trennung stattfindet. Viele Paare scheuen diese “Schweinearbeit”, bzw. sind der Meinung, dass dies bei der richtigen Partnerwahl nicht notwendig sei.

Wie Partnerschaft dennoch gelingen kann

Nochmals möchte ich Herrn Jung zitieren, indem “Schweinearbeit” geleistet wird! Sie müssen miteinander eine Ebene finden, in der die eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten offen kommuniziert werden können. Dies lässt sich allerdings nur mit Liebe und Interesse für den Partner erreichen.

Häufig finden Gespräche dieser Art lediglich in Form von Forderungen oder Schuldzuweisungen statt. Es geht hier in erster Linie also nicht darum das Gegenüber zu verstehen, sondern darum, die eigenen Befindlichkeiten zu verbessern. Diese Art des Miteinanders kann auf Dauer nicht funktionieren. Deshalb ist es wichtig liebevoll und achtsam jegliche Art der Auseinandersetzung zu führen. Interessieren Sie sich offen und ehrlich für die Befindlichkeiten Ihres Partners. Tauschen Sie sich darüber aus, wie es Ihnen damit geht und was Sie von Ihrem Schatz brauchen. Dies jedoch ohne Schuldzuweisungen und in einer Atmosphäre die von Respekt und Wohlwollen geprägt ist.

Sollten die emotionalen Wellen einmal sehr hoch schlagen, so verschieben Sie das Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt, damit die von mir beschrieben Ebene Verwendung finden kann. Ich bin mir sicher, mit Achtsamkeit und dem festen Willen, wird es Ihnen gelingen ein Fundament zu schaffen, das auch hohen Wellen standhält. Manchmal ist es auch sinnvoll rechtzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, bevor es zu spät ist.