Manchmal sind die einfachsten Namen die, die am tiefsten blicken lassen. Als ich den Namen für meine Praxis suchte, war mir schnell klar: Es musste etwas sein, das die Essenz meiner Arbeit auf den Punkt bringt. Und so kam ich zu dem scheinbar so schlichten, aber doch so bedeutsamen Begriff: Kopfmuster.
Aber was genau steckt dahinter?
Kopfmuster sind für mich weit mehr als nur Gedanken. Sie sind die wiederkehrenden Denkstrukturen, Reaktionsweisen und inneren Dialoge, die Ihr gesamtes Erleben prägen. Stellen Sie sich vor, Ihr Geist wäre eine Landschaft. Von Kindheit an haben sich in dieser Landschaft bestimmte Bahnen und Pfade gebildet – durch Erfahrungen, Erziehung, Prägungen. Anfangs waren diese Pfade vielleicht intelligente Abkürzungen oder Schutzmaßnahmen. Das Kind, das lernte, besonders leise zu sein, um Konflikten zu entgehen, hat eine Überlebensstrategie entwickelt. Es war eine kluge Anpassung an seine Umwelt.
Doch was passiert, wenn dieses Kind erwachsen wird, aber weiterhin unbewusst denselben Pfad geht, auch wenn die ursprüngliche Gefahr längst nicht mehr besteht? Der leise Rückzug wird zum automatischen Programm, zur unbemerkten Steuerung des Lebens. Dieses automatische Programm ist ein Kopfmuster.
Ich habe über Jahre hinweg beobachtet, dass viele unserer psychischen Leiden, unsere inneren Konflikte und unser Gefühl der Begrenzung nicht aus den Umständen selbst entstehen. Sie entspringen vielmehr unserer Identifikation mit diesen verinnerlichten Geschichten und Programmen. Wir leiden nicht am Problem, sondern an der tiefen Überzeugung: „Ich bin derjenige, der dieses Problem hat.“ Wir halten uns für den Fluss, der nur dieses eine Bett hat, dabei sind wir das Gewahrsein, das den Fluss und sein Bett gleichermaßen beobachten kann.
Der Name Kopfmuster ist somit eine direkte Einladung, genau hinzuschauen: Welche Geschichten laufen in Ihrem Kopf ab, ohne dass Sie es merken? Welche automatischen Reaktionen steuern Sie, anstatt dass Sie bewusst entscheiden?
Die Transformation beginnt, wenn wir diese Muster nicht verurteilen oder bekämpfen, sondern sie mit liebevoller Neugier erforschen. Wenn wir erkennen: „Ah, da ist mein Muster, es will mich beschützen, aber es ist nicht, wer ich wirklich bin.“ Es ist ein Akt der Deidentifikation, der uns ermöglicht, einen Schritt zurückzutreten und unsere wahre Natur als das Gewahrsein zu erkennen, das all diese Muster nur beobachtet.
Liebe Leserinnen und Leser,
meine Praxis ist darauf ausgelegt, genau diesen Weg zu beleuchten. Sie verbindet die Weisheit alter kontemplativer Traditionen mit modernen psychologischen Erkenntnissen. Es ist kein Weg, der „heilen“ oder „therapieren“ will im herkömmlichen Sinne. Vielmehr ist es eine Begleitung zum bewussten Erwachen – ein Prozess, in dem Sie erkennen, dass Sie bereits ganz und vollständig sind, jenseits all Ihrer Kopfmuster.