Mediation, nicht Meditation!

Ja, Sie haben richtig gelesen, Mediation und nicht Meditation (wie Sie das sonst von mir gewohnt sind) soll das Thema für diesen Artikel sein. Ich greife den Begriff “Mediation” auf, weil ich hierfür immer häufiger gebucht werde und dieser wohl gebräuchlich für das Vermitteln in Konfliktsituationen zu sein scheint, so zumindest wird der Begriff aus dem Lateinischen übersetzt. Konflikte gibt es sehr häufig sobald wir in Interaktion mit anderen Menschen treten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Familie, Partnerschaft oder Beruf handelt. 

 

Wodurch entstehen Konflikte? 

Zwei oder mehrere Menschen treten miteinander in Interaktion. Jeder ist ein Individuum und bringt einiges an Erfahrung, Verletzungen und erlernten Denkmustern mit. Damit ausgestattet treffen wir zusammen. Zur Kommunikation setzen wir die Sprache ein, jedoch spielt auch die nonverbale Kommunikation, also unsere Körpersprache, eine große Rolle. Unser Gegenüber nimmt alles wahr, was er von uns empfängt, ordnet dies ein, jedoch nicht ungefiltert, sondern gefiltert durch die von mir beschriebenen Erfahrungen und Muster (Ego). Vielleicht können Sie sich bereits ausmalen, was dabei herauskommen kann. Noch komplizierter macht es der Umstand, dass auch der Sender nicht ungefiltert übermittelt, sondern dies auch durch die oben beschriebenen Mechanismen beeinflusst wird. Dadurch entstehen Missverständnisse und nicht selten folgenschwere Konflikte!

 

Was kann ein “Mediator” tun, bzw. wie kann er helfen?

Ich würde dem Mediator gerne zusätzlich die Eigenschaft eines Übersetzers zuordnen. Der Mediator sollte in der Lage sein nicht nur zu vermitteln, sondern auch zu übersetzen. Wie ein Dolmetscher benötigt er hierzu die Fähigkeit viele Sprachen zu verstehen.

In der letzten Zeit hat sich hier auch der Begriff der emotionalen Intelligenz etabliert. Es geht darum, die eigenen Emotionen einordnen zu können und auch die des Anderen. Zusätzlich sollte der Mediator also auch über eine gute Portion emotionaler Intelligenz verfügen. So ausgestattet sollte es dem Mediator gelingen nicht nur zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, nämlich im Idealfall auch eine Basis zu schaffen, in der ein mitfühlendes Verstehen möglich ist.
Aus dieser Erkenntnis heraus sollte es den Parteien möglich sein, Gesendetes und Empfangenes im Zweifelsfall immer wieder bei der Gegenseite zu überprüfen. Empathie und Mitgefühl unterstützen diesen Prozess dahingehend, dass zukünftig grundsätzlich keine böse Absicht, sondern lediglich ein Kommunikationsproblem unterstellt wird.

Im ungünstigsten Fall kommt hier dann nochmals der “Dolmetscher” zum Einsatz.

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