Einleitung

Die Mediation hat in den letzten Jahrzehnten weltweit an Bedeutung gewonnen und sich zu einer anerkannten Methode der Konfliktlösung entwickelt. Dieser Beitrag widmet sich dem Thema „Was ist Mediation?“ und untersucht die Grundlagen, den Prozess und die Vorteile dieser alternativen Streitbeilegungsmethode.

Definition und Grundlagen der Mediation

Die Mediation ist ein freiwilliges, vertrauliches und strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale dritte Person, der/die Mediator*in, die beteiligten Parteien unterstützt. Im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren oder einer Schlichtung liegt die Kontrolle über den Lösungsprozess bei den Parteien selbst. Der/die Mediator*in fungiert als Vermittler*in und hilft den Parteien dabei, ihre Interessen und Bedürfnisse zu kommunizieren, Optionen zu entwickeln und gemeinsame Vereinbarungen zu treffen.

Der Mediationsprozess

Der Mediationsprozess lässt sich in verschiedene Phasen unterteilen:

Vorbereitung: 

In dieser Phase erkläre ich den Parteien die Regeln und den Ablauf der Mediation. Es wird eine vertrauensvolle Atmosphäre geschaffen, um eine offene Kommunikation zu fördern.

Problemdefinition und Informationsaustausch: 

Die Parteien haben die Möglichkeit, ihre Standpunkte darzulegen und ihre Perspektiven zu teilen. Ich stelle gezielte Fragen, um ein besseres Verständnis für die Hintergründe und Interessen der Parteien zu gewinnen.

Interessenklärung: 

Ich unterstütze die Parteien dabei, ihre eigentlichen Interessen und Bedürfnisse zu identifizieren. Indem ich nach den zugrunde liegenden Motiven und Zielen frage, wird ein Raum für kreative Lösungen eröffnet.

Optionen entwickeln:

Die Parteien erarbeiten gemeinsam mögliche Lösungsoptionen, die ihren Interessen gerecht werden. Hierbei werden Kreativität und Flexibilität gefördert, um alternative Wege zur Konfliktlösung zu finden.

Vereinbarung treffen:

Die Parteien verhandeln über die Optionen und streben eine einvernehmliche Vereinbarung an. Ich unterstütze sie dabei, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel ist.

Vorteile der Mediation

Eigenverantwortliche Lösungen:

Da die Parteien den Mediationsprozess selbst steuern, haben sie eine größere Kontrolle über das Ergebnis und sind eher bereit, die Vereinbarungen umzusetzen.

Erhalt der Beziehung:

Mediation fördert die Kommunikation und den Dialog zwischen den Parteien. Dadurch können bestehende Beziehungen bewahrt oder zumindest konstruktiv beendet werden.

Zeit- und kosteneffizient:

Mediation ist in der Regel schneller und kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren, da sie weniger formale Verfahren und weniger Zeitaufwand erfordert.

Vertraulichkeit:

Der Mediationsprozess ist vertraulich, was den Parteien ermöglicht, offen über ihre Anliegen zu sprechen, ohne dass dies gegen sie verwendet werden kann.

Win-Win-Lösungen:

Durch den Fokus auf Interessen und Bedürfnisse können Mediationen Lösungen hervorbringen, die für alle Beteiligten vorteilhaft sind und langfristige Zufriedenheit bieten.

Liebe Leserinnen und Leser,

Mediation ist eine wertvolle Methode zur Konfliktlösung, die den Parteien ermöglicht, selbstbestimmte und nachhaltige Lösungen zu finden. Durch die Förderung der Kommunikation, die Wahrung von Beziehungen und die Schaffung von Win-Win-Situationen hat die Mediation das Potenzial, das soziale und rechtliche Miteinander positiv zu gestalten. Angesichts der zahlreichen Vorteile und ihrer breiten Anwendung ist die Mediation zweifellos ein wichtiger Beitrag zur Konfliktbewältigung in unserer Gesellschaft.

Rainer Schwenkkraus

Psychologischer Berater