Gerade in Zeiten wie diesen, macht dieser Beitrag über das »Katastrophengehirn« vermutlich besonders Sinn. Geht es vor allem darum, zu erläutern, was dies für Auswirkungen gerade auch in dieser Zeit auf uns hat.

Die Wissenschaft

Die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig darüber, dass sich über die Jahrtausende bei den Menschen ein »Katastrophengehirn« ausgebildet hat. Was zu Zeiten des Mammuts und des Säbelzahntigers durchaus Sinn gemacht hat, ist heutzutage meist mehr hinderlich, als das es Nutzen bringt. 

Wer seinerzeit in der Begegnung mit einem Säbelzahntiger nicht Vorsicht walten ließ, hatte unter Umständen niemals mehr die Chance, seine Gene weiterzugeben.

Die Zeiten haben sich geändert, jedoch das Gehirn mit seinen erlernten Mustern ist geblieben. Immer noch hält unser Verstand vornehmlich nach Gefahren und Problemen Ausschau. Mit geglückten Umständen, oder Positivem, weiß er meist nichts anzufangen. Dies ist übrigens auch der Grund dafür, dass die Nachrichten und Medien, vor allem über Probleme und Katastrophen berichten. Würden sie über positive Dinge berichten, wären sie vermutlich bald pleite.

Dieser Zustand sorgt unter anderem auch dafür, dass der derzeitige Moment für das Gehirn nicht sehr attraktiv zu sein scheint. Denn selten ist im Hier und Jetzt tatsächlich ein Problem oder gar eine Katastrophe vorhanden. Deshalb zieht der Verstand es vor, sich lieber mit der Vergangenheit oder der Zukunft zu befassen. Dies in der Hoffnung, hier fündig zu werden. 

Ist in der Vergangenheit nichts zu finden, lässt sich schnell in der Zukunft ein Problem basteln, an dem der Verstand seine Arbeit verrichten kann.

Das Problem

Dies kann schnell zu sehr leidvollen Gedankenschleifen oder übertrieben Ängsten führen. Viele Menschen fühlen sich dadurch ihrem Denkaparat hoffnungslos ausgeliefert, nicht selten bildet sich bei manchen sogar eine psychische Erkrankung aus.

Dies hört sich für Sie nun womöglich alles sehr aussichtslos an, denn was lässt sich schon gegen die Evolution unternehmen. Hier kommt uns die »Neuroplastizität« zur Hilfe. Sie beschreibt die Fähigkeit zur Veränderung in unserem Gehirn. Nämlich wenn es darum geht, auf neue Einflüsse und Anforderungen reagieren zu können. Somit sind Sie nicht auf Gedeih und Verderb Ihrem »Katastrophengehirn« ausgeliefert.

Die Lösung

Zuerst einmal gilt es, sich in Achtsamkeit zu üben, damit Sie in der Lage sind, diese Vorgänge zu beobachten. Ein weiterer Baustein, aus den vorhandenen Strukturen auszusteigen, ist die »Dankbarkeit«. Was aus östlichen Philosophien wie dem Buddhismus schon lange bekannt und praktiziert wird, ist nun auch in der Wissenschaft angekommen. So zeigen Studienergebnisse: Menschen, die dankbar sind, haben weniger psychische Probleme und es geht ihnen sogar körperlich besser. So wurde bei Menschen mit Herzproblemen festgestellt, dass durch das Führen eines Dankbarkeitstagebuches das Infarktrisiko abnahm.

Ich hoffe, es ist mir mit diesem Beitrag gelungen, zum einen aufzuzeigen, »warum wir ticken wie wir ticken«. und was dies gerade in Zeiten wie diesen für Auswirkungen hat. Aber vor allem, dass wir etwas dagegen tun können.